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Projekt Betulin

Pratteln ist in den letzten Jahrzehnten schnell gewachsen. Die Struktur weist einen industriellen, pragmatischen Charakter auf. Die Bewegungsrichtung des Verkehrs und der Industrie orientiert sich vom Rhein Richtung altem Dorfkern. Der Ort weist eine klare Funktionstrennung von Wohnen und Arbeiten auf.
Ziel der Semesterarbeit bestand darin, zwischen den schnell gewachsenen Strukturen und der eher anonymen Industriearchitektur Qualitäten und Aufenthaltsräume zu finden. In der Folge sollten diese interessanten Orte verbunden werden, um daraus eine neue Qualität für das eher industriell geprägte Pratteln zu heben. Von der Prattler Bevölkerung wurden Teilbereiche des Industriegebiets als provisorische Aufenthaltsräume informell genutzt. Diesen Räumen sollte durch meine Arbeit ein Name gegeben werden, um sie zu stärken.
Die einzelne Räume wurden durch einen Rundweg miteinander verbunden. Dieser verläuft orthogonal zur Hauptverkehrsrichtung. Um den Räumen eine gemeinschaftliche Identität und somit eine Stärkung zu verleihen, wurde mit wiederkehrenden landschaftsarchitektonischen Mitteln gearbeitet. Mit möglichst geringen Eingriffen wurde der Charakter der jeweiligen Orte gestärkt. Gleichzeitig wurde entsiegelt und begrünt. Als prägendes Element wurden entlang des Rundwegs Birkenbäume gepflanzt. Daher stammt der Projektname „Betulin“. Dies ist der weisse Farbstoff der Birkenrinde. Die Birke wurde aus zweierlei Gründen gewählt. Zu einem wegen ihrer markanten und gut sichtbaren Farbe, zum anderen weil die Birke als Pionierbaum gilt. Das bedeutet, selbst unter schlechten Umfeldbedingungen kann der Baum wachsen. Dies ist dahingehend wichtig, da das Industriegebiet unter Überhitzung, wenig Wasser und schlechter Bodenqualitäten leidet.
Das Projekt „Betulin“ verbindet die bisher provisorische Aufenthaltsräume in Pratteln. Durch minimale Eingriffe verwandelt sie diese in lebenswerte Orte, die der Industrieregion eine neue, gemeinschaftliche Identität geben und die Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit des Gebiets
stärken wird.

Dozent
Prof. Susanne Vecsey

Begleitung 
Andreas Nütten

1. Semester FS22
Modul Landschaft

Assistenz
Norma Tollmann

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